Die karge Kost mit ihrer harten Struktur nutzt die Mahlzähne in hohem Maß ab. Diese Abnutzung von 2 – 3 mm pro Jahr wird durch ein Längenwachstum bzw. durch das Nachschieben des Zahnes aus dem Zahnfach ausgeglichen.

Diesen Bedingungen können unsere heutigen Haltungs– und Fütterungsbedingungen nicht gerecht werden.

Die vorwiegende Kombination von Rauh– und Leistungsfutter trägt dazu bei, daß die Mahlzähne zum einen durch die verringerten Fresszeiten und die weichere Struktur des Futters nicht ausreichend abgenutzt werden. Zum anderen schränkt das Pferd instinktiv den Umfang der Kaubewegung ein, wenn ganze Körner ( wie z.B. Hafer, Gerste, Mais ) oder Pellets verfüttert werden.
Die dadurch ungleichmäßige bzw. nur teilweise Abnutzung der Zähne führt zur Entwicklung von Anomalien im Pferdemaul. Diese schränken die Kaubewegungen der Kiefer ein und führen zu einer schlechteren Verwertung des Futters, wodurch sich der Gesamtzustand des Tieres verschlechtern und die Futterkosten steigen können. Eine schlechtere Verwertung des Futters – beginnend bei der Zerkleinerung im Maul des Pferdes – ist nachweislich Ursache für das Auslösen einer Kolik.

Weiterhin haben die Veränderungen Einfluss auf Rittigkeit und Verhalten des Pferdes. Durch die Dysbalance im Pferdemaul entwickeln sich muskuläre Verspannungen, die sich über den Rücken bis in die hinteren Extremitäten fortsetzen können.