In Folge des Vegetationswandel musste das Tier jetzt in einer deckungsarmen Region die Nahrung vom Boden aufnehmen. Um dies zu realisieren, entwickelte sich der Hals im Laufe der Zeit in die Länge. Der dreizehige Fuß bildete sich in den einzehigen Huf um, der eine höhere Fluchtgeschwindigkeit zuließ. Gleichzeitig nahm die Körpergröße zu. Das heutige Pferd ist um etwa 2 – 3 mal größer als sein prähistorischer Vorgänger.

Die härtere Beschaffenheit des Steppengrases führte zu einer Veränderung des Schädels und der Zähne. Die Kauflächen vergrößerten sich, um das härtere Futter feiner zu zerkleinern und somit besser für die Verdauungsvorgänge vorzubereiten. Der Kopf des Pferdes wurde länger, um den größeren Zähnen und Zahnanlagen Platz zu bieten.
Das Kiefergelenk veränderte sich funktionell. Nicht mehr nur ein Öffnen und Schließen der Kiefer, sondern auch ein seitliches Verschieben der Kieferhälften gegeneinander wurde möglich. Die dadurch vollziehbare längsovale Kaubewegung führte zusätzlich zu einer deutlich besseren Zerkleinerung des Futters.

Aus den kurzkronigen Zähnen entwickelten sich sowohl im Backen – wie auch im Schneidezahnbereich Zähne mit langen Kronen, die zum Ausgleich des Abriebes im Lauf eines Jahres um etwa 2 bis 3 mm aus dem Zahnfach nachgeschoben wurden. Dadurch konnten sie nun lebenslang abgenutzt werden und ermöglichten es den Tiere, ein höheres Lebensalter zu erreichen.